MEMI Software-Test

 

VirSyn 1.1

Modularer Software-Synthesizer

 

Hersteller/Vertrieb Art der Software erhältlich für Preis
VirSyn modularer Windows 32 Bit DM 499,- / € 251,32 (Full Version)
  Software-Synthesizer ab Sommer '01 auch Mac DM 299,- / € 153,- (VSTi)

 

VirSyn LogoDer Preis dieses Modularsynthesizers wird so manchen Einsteiger erst mal schlucken lassen, aber soviel sei vorweg genommen, VirSyn ist das Geld wert. Was VirSyn besonders auszeichnet, sind die mannigfaltigen Einstellmöglichkeiten, der Klang, die einfache intuitive Bedienung und die Stand-Alone Funktion. VST Instrumente gibt es ja wie Sand am Meer, aber Leute die eben nicht mit einem Extraprogramm oder Hardware wie z.B. einem Masterkeyboard arbeiten wollen, haben es da schwerer. Natürlich kann man auch VirSyn über VST (dafür wird auch eine preiswertere Version angeboten), bzw. über MIDI betreiben, aber es ist eben nicht notwendig. Es ist wirklich auch für Leute ohne besondere Kenntnisse möglich, mit VirSyn wirklich professionell klingende Songs zu erstellen. Das dicke Handbuch (auf Deutsch!) wird für die grundsätzlichen Bedienungen kaum benötigt, was für das Konzept spricht.

Hier zunächst mal ein paar technische Daten:

  • 12 unabhängige Modularsynthesizer, jeder Part mit Klangprogramm und automatischer Verkabelung und Anpassung der Charakteristik der Modulation
  • Klangbibliothek mit über 800 Klangprogrammen (Bässe, Pads, Leadsounds, Drums etc.)
  • Spezielle 3-Ebenen Bedienung (8 dimensionaler Klangraum)
  • Bis zu 64 Stimmen beliebig verteilbar auf bis zu 12 Modularsynthesizer
  • Einstellbare Samplerate 48000/44100/32000/22050 Hz
  • Audioausgang kann direkt auf Festplatte im WAV-Format geschrieben werden
  • Anbindung externer Softwaresequencer über externes MIDI Loopback

Module:

  • Keyboard - Mastertunig,
  • Oszillatoren : Anti-Alasing, 64 Basis-Wellenformen, Wavemodulation, FM Input
  • Filter: 2 Multimodefilter Low-/High-/Bandpass/Bandstop
  • Formantfilter mit 3 Bandpass/Bandstop Filtern
  • Spezialmodule : Wavemixer, Waveshaping, Ringmodulator, Harmonic Overdrive, Amp, Bit Reduction
  • Modulatoren: 4 extrem schnelle ADSR Hüllkurven, 4 LFOs, 4 externe MIDI-Controller
  • Effekte: 3 Inserteffekte für jeden Part, Distortion, Stereo-Delay, Cross Delay/Echo/ 4-fach Chorus, 8-pol Phaser, Raumsimulator/Choruseffekt
  • Integriertes Mischpult: 12/2 Kanäle, Mute/Solo, 2 Effekt Sends für jeden Knal
  • Genialer Stepsequenzer usw.

Genug der theoretischen Werte. Wie steuert sich denn nun der VirSyn? Die Oberfläche wurde speziell für die Bedienung mit der Maus entwickelt und ist einfach zu durchschauen. Trotzdem sieht das Ganze nicht etwa wie eine langweilige Exceltabelle aus. Die einzelnen Module sind durch klar gekennzeichnete Registerkarten zu erreichen. Die Einstellungen sind durch Schieberegler steuerbar, die leicht zu durchschauen sind, und förmlich zum Experimentieren einladen. Die Klangprogramme sind ebenfalls leicht durch PopUp-Menüs wählbar. Also kurz gesagt, auch ohne Handbuch kann man VirSyn grundsätzlich mit ein bisschen Ausprobieren steuern und sofort gute Ergebnisse erreichen. Einfach mal da und hier ein paar Regler bewegen und staunen, was dann für tolle Sachen erklingen. Da staunt auch jemand, der noch nie so ein Ding in der Hand, besser gesagt auf dem PC hatte, was er so alles damit erreicht. Und mit ein wenig Übung hält man sich schon fast für einen richtigen Supermusiker, na ja jedenfalls so ungefähr...
Der Stepsequencer sieht hier auch nicht wie das meist übliche Käsekästchen aus, sondern wird ebenfalls über Regler gesteuert. Hier werden die Noten und die Stepparameter eingestellt (zig-fache Möglichkeiten), ebenfalls die Patterngroups, Patternbanken, Pattern und Measures, im Wavemixer dann das Verhältnis der Oszillatoren, in Effect die zig-fachen Einstellungen von Reverb und Chorus, im EG/LFO eben Envelope und LFO, in Filter/Amp, na klar, eben Filter und Amp. Alles separat für jedes der 12 Klangprogramme. Die Gesamtabstimmung der Klangprogramme geschieht dann im Partmixer.

Natürlich kann ich hier nur einige der vielen Möglichkeiten darstellen, sonst würde der Bericht unendlich lang werden. Mit VirSyn kann man nicht nur einzelne Passagen sondern ganze Songs produzieren, von einfach gestrickten Dance-Techno Songs, bis experimentellen EM Songs.
Den fertigen Song, bzw. die Passage wird dann über den Aufnahme - Schalter als WAV - Datei auf die Festplatte geschrieben.

Noch ein Wort zur Auslastung des PC, hier gab es auch bei Ausnutzung aller Klangprogramme zumindest bei mir keine Probleme: 800 Thunderbird, 256 MB Ram, EWX 24/96 Audio System von Terratec.

Fazit

Wer meine Berichte kennt, weiß, dass ich viel Wert auf einfache Bedienung lege. Ein Programm überzeugt mich nur dann, wenn ich das Teil auch ohne Handbuch zumindest grundsätzlich benutzen kann. Und da hat mich VirSyn nicht nur überzeugt, sondern im Verhältnis zu den tollen Möglichkeiten begeistert. Und alles Weitere ist in dem dicken, gut strukturierten Handbuch nachzulesen. Hier handelt es sich nicht um eine Software, die nur Profis zugänglich ist, obwohl VirSyn auch diese sicherlich überzeugen kann. Wie Sie sicher schon bemerkt haben, meiner Meinung nach ist das Programm Spitze, und wirklich sein Geld wert. Noch Fragen zu VirSyn, dann schreibt mir einfach.

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Weitere Links zum Thema:

Weitere Tests bei MEMIs Equipment & Recording VirSyn (Hersteller)
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MEMI bietet Tipps & Tricks fürs Homerecording!
Tools und Sounds gibts bei den Downloads.

Autor: Adrian Winkel, 22.03.2001 Ein Service von MEMI.