MEMI Software-Test

 

Magix Music Maker 2003

Audio-/Videoarranger, Softsynths, Videoschnitt und Effekte

 

Hersteller/Vertrieb Art der Software erhältlich für Preis
Magix AG Audio-/Videoarranger Win 32-Bit € 49,99
       

 

Main Screenmusic maker (mm) wird oft immer noch mit dem Vorurteil betrachtet, es würde sich hier um ein Programm handeln, mit dem man nur fertige Loops hin und her schieben könne, eben um ein Spielzeug. Auf den ersten Blick verführt die bunte multimediale Oberfläche ggf. auch dazu. Dabei sollte man aber bedenken, dass auch professionelle Programme nicht mehr in einer 256 Farben Optik daherkommen. Hinter dieser poppigen Maske steckt inzwischen ein Samplitude Light. Dieser Vergleich drängt sich natürlich auch deshalb auf, da Magix auch Vertreiber dieses professionellen Audioprogramms ist, und natürlich Entwicklungen und Techniken von dort auch in den mm fließen. Wie bisher ist es also auch im mm möglich, jedes Audiofile eines Arrangement direkt zu bearbeiten, ohne diesen Arbeitsbereich verlassen zu müssen. Der Unterschied zeigt sich auch hier vor allem in der dann erscheinenden Arbeitsoberfläche, die im mm ein virtuelles Rack hervorzaubert, das folgende Effekte anbietet: Vocalizer,Hall,Echo,Filter,3D-Sound,Verzerrer, EQ, StereoFX,Kompressor,Multiband-Mastering, TimeStretching, PitchShifting).

Einige der Effekte sind natürlich eher für einen Endmix eines gesamten Song gedacht, der dann nicht nur im Mixer, sondern auch durch das virtuelle Rack erfolgt. Die Qualität der Effekte ist für den Preis des Gesamtprogramms gut. Dass sie nicht vergleichbar mit der von z.B. Samplitude, Wavelab etc. ist, versteht sich von selbst.

Das Alles gab es bereits schon in der vorherigen Version (s. Testbericht hier in MEMI), kommen wir also zu den Neuerungen. Und hier hat sich diesmal Einiges getan, wodurch sich mm immer mehr als ernsthaftes Musikprogramm nicht nur für Einsteiger anbietet.
Das wichtigste dürfte die verbesserten Möglichkeiten der MIDI–Einbindung sein. Es können nun nicht nur MIDI-Files abgespielt, sondern per Editor entworfen oder verändert werden. Richtig interessant wird dies deshalb, weil mm jetzt eine vollwertige VSTi-Schnittstelle bietet und somit die Einbindung/Nutzung von virtuellen VST-Instrumenten ermöglicht.

Eine weitere die Praxis betreffende Neuerung ist ein Multi–Band–Kompressor der direkt über den Mixer eingeschaltet werden kann, ohne dass das virtuelle Rack extra geöffnet werden muss. Auf technischer Seite wird im mm 2003 die Anwendung von 32–Bit–Floating Point Processing geboten.

An neuen virtuellen Instrumenten sind ein Piano und ein Voice Synth dazugekommen, und ergänzen die Instrumente des Vorgängers. Hier gilt natürlich wieder, keine professionellen Instrumente, aber für den Preis OK. Das Piano ist auch über MIDI steuerbar, so dass Einsteiger hier lernen können mit VST Instrumenten selbst per Midi – Editor Sounds zu entwickeln.

Eine Neuerung des Audiobereichs geht mehr in die Richtung "Fun DJ", der Live Mode. Hier können Sie per Tastatur, Maus oder Midi bis zu 16 Sounds gleichzeitig in ein laufendes Arrangement einspielen. Außerdem kann ein Remixmodus gewählt werden, der es erlaubt, so gut wie möglich einen Originalsong vom Programm "zerstückeln" zu lassen, um diesen dann neu anzuordnen und mit anderen Beats zu unterlegen.
Neuerungen, auf die ich hier nicht eingehen will, betreffen den Video-Bereich und die Internetfähigkeiten. Als Beigaben werden noch 2200 Loops und Samples mitgeliefert, sowie Vorlagen für den Videobereich.

Bedienung und Handbuch

Die Bedienung ist insgesamt einfach und einsteigerfreundlich. Das echte Handbuch ist dünn, erklärt aber verständlich die ersten Schritte. Auf der CD befindet sich dann ein ausführliches, verständliches "Gesamtwerk" .

Systemvorrausetzungen

Magix gibt hier mind. 300 MHz mit 64 MB RAM und 200 MB freie Festplatte an, wobei da wohl kaum echte Freude aufkommen wird. Ich habe den Music Maker auf einem 800er Athlon und einem Pentium 2,4 (beide jeweils mit 512 RAM) getestet. Auf dem Pentium 2,4 gab es natürlich keine Probleme (wäre ja auch traurig), aber auch auf dem Athlon lief es reibungslos, auch mit mehreren WAV Samples in verschiedenen Spuren, 2 virtuellen Instrumenten des mm und einem VST Instrument.

Fazit

Der music maker 2003 kann durchaus ernster eingesetzt werden, als es seine bunte Ansicht auf den ersten Blick vermuten lässt. Durch die Einbindung von VST-Instrumenten und die Möglichkeit des MIDI–Editors ist der mm noch ein Stück "erwachsener" geworden, eben irgendwie ein "Samplitude Light". mm dürfte auch ausreichen, wenn mehr als nur das Zusammenfügen von Fertigloops gefordert ist. Wer also nur mit Audio arbeiten will und Midi nur dazu nutzt, VST-Instrumente einzubinden, könnte hier durchaus das Richtige gefunden haben.


Weiterführende Links bei MEMI:

Weitere Links zum Thema:

Weitere Tests bei MEMIs Equipment & Recording Magix AG (Hersteller / Vertrieb)
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Autor: Adrian Winkel, 06.12.2002 Ein Service von MEMI.