MEMI Hardware-Test

 

Moog Minimoog

Monofoner Analogsynthesizer

 

Über diesen wohl allgemein bekannten, ersten wirklich tragbaren und live spielbaren Synthie muss ich sicher nicht viel sagen. Bestens ist seine Geschichte, sein Aufbau und seine Grundeigenschaften in diversen Büchern besprochen worden. Als beispielhafter Link sei hier nur das SynthMuseum erwähnt.

MiniMoog
MiniMoog modififziert mit Ribbonbender des Moog Liberations als Pitchbender.

Doch nun zum eigentlichen aus meiner ganz persönlichen Sicht:

Seit Mitte der 80er Jahre habe ich einen MiniMoog. Er ist mit seinem noch nicht miniaturisiertem Aufbau der Schaltungen bei mir sehr zuverlässig gewesen. Kein einziges Poti und kein Schalter hat je gekratzt oder hat sich sonstwie daneben benommen. Selbst kritische Soundeinstellungen bleiben über Wochen stabil (außer wenn meine Kids wieder dadran gedreht hatten). Natürlich muss ein MiniMoog - wie die meisten Synthies seiner Zeit - erst einmal etwa 20 Minuten vorab eingeschaltet werden um stimmstabil zu sein. Und da kommen wir zu einem weit verbreitetem Vorurteil: die allermeisten MiniMoogs sind nach dem Vorwärmen deutlichst stimmstabiler als jede mir bekannte Gitarre aus der elektrischen Eierschneider-Fraktion!

Allerding gibt es leider auch ein paar negative Sachen zu berichten:

Die Tastaturkontakte sind trotz Ihrer Vergoldung nicht immer optimal:

  • Entweder sind die Kontakte nicht sauber eingestellt ...
    [Abhilfe: Boden abschrauben (Stecker aus der Steckdose!!!) und nach Augenmaß die beweglichen Kunststoffhalter für die doppelte Kontaktfedern (Gate und Pitch) ausrichten. Man kann da nichts wirklich kaputt machen, wenn man etwas aufpasst.]
  • oder...
    Die Oberflächen der zwei Kontaktstangen sind abgenutzt. Dann sind diese nach dem öffnen mit einer Schnabelzange vorsichtig etwas in Ihrer Längsachse zu drehen um die Kontaktfedern auf noch nicht abgenutzte Oberflächen kommen zu lassen.

Die Potis der Wheels (Left Handcontrollers) sind abgenutzt und arbeiten nicht mehr sauber wie gewohnt. Das merkt man dann meist an einem nicht mehr gleichmäßigen Regelweg dieser Räder. Da gegen hilft leider fast nichts, da diese Potis nur sehr, sehr schwer zu bekommen sind. Aber es gibt zur Not ja andere Moogs mit fast baugleichen Teilen, die man kannibalistisch auschlachten könnte ...

Falls Ihr mal einen MiniMoog mit total unsauberen Oktaveschalter Kalibrierungen oder anderen ähnlichen Macken haben solltet, so schließt euch einfach (als Schutz vor dem/der Freund/-in/ Ehefrau/-mann Partner/-in) ein und stimmt die Oszillatoren in nervtötender Arbeit. Dieses lohnt sich immer und ist dann bei sonst gutem Zustand nie wieder zu machen. Ich habe das vor über 14 Jahren gemacht und seitdem nie wieder machen müssen. Diese Stunden lohnen sich wirklich. Die Prozedur ist nicht zu kompliziert und sollte von jedem Musiker mit isoliertem Schraubendrehern zu machen sein. Den entsprechenden Ausschnitt aus der Service-Anleitung kann ich euch bei Bedarf zukommen lassen.

Und für jeden Synthesizerspieler sollte es noch heute zu den wichtigen Dingen gehören, auf diesem Klassiker einmal gespielt zu haben!


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Autor: Till Kopper Ein Service von MEMI.